Antwort Wann muss ich eine Betriebsanweisung erstellen? Weitere Antworten – Wann sind Betriebsanweisungen Pflicht
Ja, eine Betriebsanweisung muss zu folgenden Zeitpunkten erstellt werden: Vor der erstmaligen Verwendung von Arbeitsmitteln oder elektrischen Anlagen seitens der Beschäftigten. Wenn Beschäftigte, die Zugang zu besonders gefährlichen Arbeitsbereichen, vorab geeignete Anweisungen erhalten müssen.Schriftliche Betriebsanweisungen sind ausschließlich für folgende Geräte zu erstellen:
- Krane (§ 19)
- Selbstfahrende Arbeitsmittel (§ 23)
- Geräte für autogenes Schweißen, Schneiden und verwandte Verfahren (§ 26)
- Bolzensetzgeräte (§ 29)
Betriebsanweisungen finden idealerweise ihren Platz direkt an der entsprechenden Arbeitsstelle. So können sie etwa an den betreffenden Maschinen oder unmittelbar am Aufbewahrungsort von Gefahrenstoffen angebracht werden. So können die Informationen jederzeit von den Mitarbeitern gelesen werden.
Was ist der Unterschied zwischen einer Betriebsanweisung und einer Arbeitsanweisung : Eine Betriebsanweisung dient als Unterweisungsgrundlage und bestimmt in Kurzform die zu ergreifenden Schutz- und Verhaltensmaßnahmen bei speziellen Tätigkeiten. Arbeitsanweisungen dagegen beschreiben detailliert, wie bestimmte Arbeitsaufgaben bzw. Arbeitsschritte durchzuführen sind.
Wann kann auf eine Betriebsanweisung verzichtet werden
Die Form der Betriebsanweisung ist nicht vorgegeben, sie sollte aber möglichst betriebsintern einheitlich sein. Ergibt sich aus der Gefährdungsbeurteilung insgesamt nur eine geringe Gefährdung und reichen die Allgemeinen Schutzmaßnahmen nach § 8 Gefahrstoffverordnung aus, kann auf Betriebsanweisungen verzichtet werden.
Wer schreibt Betriebsanweisungen vor : "Verantwortlich für die Erstellung von Betriebsanweisungen ist der Arbeitgeber. Er kann sich dabei von Fachkräften für Arbeitssicherheit, Betriebsärzten oder anderen Fachleuten (z. B. Arbeitsschutzbehörden, Unfallversicherungsträger, Beratungsfirmen) beraten lassen."
Nach § 9 Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) muss der Arbeitgeber dafür sorgen, dass den Beschäftigten, soweit erforderlich, Betriebsanweisungen für die bei der Arbeit benutzten Arbeitsmittel in für sie verständlicher Form und Sprache zur Verfügung stehen.
Betriebsanweisungen wirksam einsetzen
Weiter müssen Betriebsanweisungen an geeigneten Stellen ausgelegt oder ausgehängt werden, so dass sie jederzeit von den Beschäftigten gelesen werden können. Alleiniges Auslegen oder Aushändigen von Betriebsanweisungen reicht nicht aus.
Ist eine Betriebsanweisung eine Unterweisung
Im Gegensatz zu einer Unterweisung, die mündlich erfolgt, handelt es sich bei einer Betriebsanweisung um ein schriftliches Dokument. Die Betriebsanweisungen werden vom Arbeitgeber erstellt und dienen als Unterweisungsgrundlage zur Prävention von Arbeitsunfällen.Aus der Gefährdungsbeurteilung ergibt sich die Betriebsanweisung. Diese weist auf Gefahren, Schutzmaßnahmen, Verhalten im Gefahrenfall und Entsorgungsmaßnahmen hin. Sie sollte bei jeder gezielten und nicht gezielten Arbeit mit Biologischen Arbeitsstoffen vor Tätigkeitsbeginn zur Verfügung stehen.Wichtig ist dabei, dass die Betriebsanweisungen betriebsspezifisch erarbeitet werden und durch die Unterschrift des Unternehmers/Vorgesetzten für die Beschäftigten verbindlich werden. Sie sind somit auch arbeitsrechtlich von Bedeutung.
"Verantwortlich für die Erstellung von Betriebsanweisungen ist der Arbeitgeber. Er kann sich dabei von Fachkräften für Arbeitssicherheit, Betriebsärzten oder anderen Fachleuten (z. B. Arbeitsschutzbehörden, Unfallversicherungsträger, Beratungsfirmen) beraten lassen."
Ist eine Betriebsanweisung ohne Unterschrift gültig : Es gibt jedoch keine rechtliche Notwendigkeit, die Betriebsanweisung unterschreiben zu lassen. Weder die Gefahrstoffverordnung selbst, noch die TRGS 555 geben genauere Anweisungen.